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Bla, bla, bla - Warum fällt es so schwer Klartext zu sprechen?


Wie oft erlebt man als stiller Beobachter so manches Gespräch, so manche Informationsveranstaltung als reines „Bla, bla, bla“ ohne Inhalt?

Oft wird um das eigentliche Thema herum geeiert und so nebenbei an verbale Verbeugungen vor dem anderen nicht Halt gemacht.

Die absolute Wahrheit - eben Klartext -auszusprechen wäre für viele Menschen einfach unhöflich. Lieber unverbindlich bleiben und nicht zu konkret werden. Wir schleichen wie eine Katze „um den heissen Brei“, um uns nicht die Zunge zu verbrennen.

Mach Dir Dein Leben doch nicht so kompliziert!

Achte auf Deine Worte! Lerne, Dich klar auszudrücken, sei prägnant, sage was Dir wichtig und was für andere relevant ist. Das Schöne daran? Nach wie vor, darf man mit Worten spielen, darf man humorvoll sein und scherzen.

Warum reden wir nicht einfach Klartext?

Warum fällt es uns so schwer zu sagen, was wir eigentlich denken?

Die Antwort ist recht einfach: Wir haben ganz einfach Angst vor den Folgen unserer Ehrlichkeit. Einbußen bei Sympathiepunkten sind gesellschaftlich nicht sexy - weder mit dem Nachbarn noch im Büro. Harmonie und die Einhaltung von Konformität gehört zu unserer Komfortzone. Kritik oder Konflikte gilt es diplomatisch zu vermeiden. Wenn schon ehrlich und Klartext, dann nur wenn über Nicht-Anwesende gelästert wird. Da finden sich meist klare Worte für den Chef, die Konkurrenz und so manchen lästigen Kollegen oder Nachbarn. Vorne Ponyhof, hinten Misthaufen.

Besonders im Arbeitsleben fällt es auf, dass Klartext in Form von kreativen Feedback eher kontraproduktiv gesehen wird. Der Klartext sprechende "Querdenker" wird da recht schnell zum "Querulanten" abgestempelt.

Ein weiterer Klartext-Feind: Der Konjunktiv.

Schon mal versucht mit einer grösseren Gruppe ein Treffen zu planen? In der Chat-Gruppe wird viel aber eben auch gar nichts gesagt. Man könnte ja, wenn man denn wüsste, wann und wo. Aber dann müsste man sich festlegen. Aber wer weiß denn schon, was dann ist.

Statt klarer Ziele wird eher eine schwammige Richtung angegeben - es wird viel darüber geredet und meistens gar nichts Konkretes gesagt. Statt einer definierten, abgegrenzten Faktenlage, bleibt man lieber beim unverbindlichen "könnte, sollte, wenn denn wollte".

Wollen wir eigentlich Klartext hören?

Schwierige Frage, oder?

Natürlich empfindet es keiner prickelnd die volle Wahrheit vorenthalten zu bekommen, aber nur die halbe Wahrheit kredenzet zu bekommen wird oftmals als "angelogen" empfunden. Schnell macht sich das Gefühl breit hintergangen worden zu sein.

Es benötigt definitiv eine "Klartext-Kultur"! Konstruktiver Klartext sichert den Lernerfolg und bewegt etwas. Wer nicht Klartext spricht, wird schnell missverstanden. Wer erst gar nichts sagt, wird auch überhaupt nicht verstanden. Es ist manchmal nicht leicht auf den Punkt zu kommen, aber würden wir es alle öfter tun, wäre das Leben ein ganzes Stück unkomplizierter. Denn genau das machen wir alle nur zu gern – Dinge, Situationen, Beziehungen verkomplizieren.

Kommunikation ist harte Arbeit!

Direkte Kommunikation ist harte Arbeit - Schulz von Thun ist der berühmteste Vertreter unter den Kommunikations-Profis. Von Auge zu Auge mit allen vier Ohren.

Lass uns endlich wieder persönlicher werden!

Tipps für mehr Klartext

Klartext ist das Mittel zum Zweck, wenn man will, dass sachliche Gedanken beim anderen auch so ankommen.

  1. Sei mit dir selbst im Klaren! Nur wer mit sich selbst im Klaren ist - mit seinen Wörtern, Bildern und Gedanken im Kopf - kann in Folge auch Klartext reden. Wer sich nicht im Klaren ist, wer er eigentlich ist und was er eigentlich will, kann auch nicht klar kommunizieren. Die steirische Band STS hat schon vor langer Zeit in einem Song geschrieben "Eine Meinung hab'n, dahinter stehn." Finde heraus was ist Dir wirklich wichtig ist? Traue Dich eine Meinung zu haben und diese zu vertreten.

  2. Nutze die verständliche Sprache deines Gegenübers Willst Du verstanden werden, musst Du in einer Sprache sprechen, die Dein Gegenüber versteht. Was helfen all die Fremdwörter, das Fachchinesisch, die Zahlen und Diagramme, wenn der Andere sie nicht versteht? Was kommt dann eigentlich an – Bla, bla, bla und eine ganze Menge Unsicherheit. Vermeide Floskeln!

  3. Sei konsequent! Du willst in Zukunft Klartext sprechen? Dann los! Mach’s auch! Sprich aus, was Du willst, setze Dir und anderen klare Ziele und sei konsequent! Steh zu Deinem Wort!

  4. Nicht nur das „WAS“, vor allem auch das „WIE“ Klartext zu reden bedeutete nicht, ganz unverblümt alles zu sagen, was Dir gerade durch den Kopf geht. Bleibe immer sachlich, kommuniziere auf Augenhöhe und mit Wertschätzung. Forme kurze, prägnante Sätze!

  5. Bleib am Punkt! Manche Ansage kann eben nicht mit Zucker versüßen.

  6. Trau Dich!

Hast Du schon einmal vor einem E-Mail-Entwurf gesessen und Dich gefragt: „Kann ich das jetzt wirklich so schicken? Ne, das klingt zu frech.” Probier’s doch einfach mal! Sag, was Dir wichtig ist und achte darauf, dass es für Deine Leser oder Zuhörer relevant ist.

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