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Stress, Burnout ist in vieler Munde - Burnout eine Lüge?

Welcher Typ Mensch bekommt besonders schnell einen Burnout?

Es trifft häufig diejenigen, die über die Maßen engagiert sind. Meistens sind es sehr perfektionistische Menschen, die ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Sie geben immer 130 Prozent und merken viel zu spät, dass sie das krank macht. Viele haben auch ein angeschlagenes Selbstwertgefühl. Sie hadern mit sich, wenn sie etwas in ihren Augen nicht perfekt gemacht haben. Sie sind extrem kritisch mit sich und anderen. Das macht sie unzufrieden.

Wer ist mehr von Burnout betroffen: Männer, Frauen, Alte, Junge?

Da gibt es kein Muster. Früher waren es vor allem Männer in der sogenannten Midlifecrisis. Heute sind es zunehmend aber auch viele junge Menschen zwischen 20 und 30. Manche von ihnen planen, eine Auszeit zu nehmen. Aber nicht etwa, weil sie etwas Schönes unternehmen wollen, sondern weil sie das Gefühl haben, es anders nicht zu schaffen.

Wie merkt man, ob der Stress gut ist und einen weiterbringt – oder ob krank macht?

An seinen Gefühlen. Manchmal macht Stress neugierig, wach und fröhlich. Dagegen ist nichts einzuwenden. Anderer Stress erzeugt Angst, Traurigkeit, Hilflosigkeit und auch körperliche Auswirkungen wie Bauchschmerzen. Wichtig ist, dass man solche Anzeichen ernst nimmt, denn sie können in einen Burnout münden.

Wie coachen Sie so jemanden?

Zuerst klärt man die Ursachen. Was sind mögliche Stressauslöser und um welche stressverstärkende Gedanken handelt es sich.

Glaubenssätze sind immer ein Thema:

  • Sei perfekt!

  • Sei beliebt!

  • Sei unabhängig!

  • Halte durch!

  • Behalte die Kontrolle!

Ist das mal geklärt, dann überlegt man gemeinsam mit der betroffenen Person, woran Sie merken kann, dass ihr Leben nicht mehr in Balance ist. Wurden Freunde vernachlässigt? Die Familie? Gibt es noch genügend Zeit für sich selbst? Oder steht die Arbeit über allem?

Das anerkennen der Realität, ist der erste wichtige Schritt. Manchmal gelingt dieser nur über ein direktes Feedback, weil sich Burnout-Gefährdete häufig noch vieles schönreden. Danach geht es daran, Dinge zu ändern: ein unbequemer, aber notwendiger nächster Schritt.

Was kann man anders machen?

Das ist sehr individuell. Aber grundlegend ist die genussvolle (leistungsfreie) Ausübung von regelmäßiger Bewegung ein guter Anfang - dafür muss man sich Zeit einplanen und der Körper dankt mit positiven Botenstoffen. Das hilft am Beginn schon mal recht gut - wenn es nicht übertrieben wird. Weiters ist die willentliche Lenkung der Aufmerksamkeit auf die schönen Dinge des Lebens ein Thema. Das fördert die Genussfähigkeit. Etwas schwieriger wird es dann schon beim Aufarbeiten der erlebten Realität - aber auch für das findet sich immer eine passende Lösung.

Und wenn dann noch Arbeit offen ist?

Viele Menschen müssen erst lernen, dass es meistens reicht, wenn sie nur 80 Prozent geben. Anderen fällt das oft noch nicht mal auf. Beispielsweise kann man sich vornehmen, eine Aufgabe in einer gewissen Zeit zu erledigen. Vor allem für Perfektionisten ist es wichtig, einen klaren Zeitrahmen zu haben. Sie arbeiten dann effektiver.

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